BOTSCHAFTEN AN DAS HERZ,
DIE WIR SO DRINGEND BRAUCHEN
Mit ihrem Rockpoem Franziskus erreichen die Künstler von WunderbunTd ihr Publikum auf besondere Weise. Das ist der Grund, warum die Jury des Dresdner Kirchentages im vergangenen Jahr das 100-minütige Theaterstück mit der Förderung auszeichnete, darum ist das Team mit seinem Werk 2012 auch zum Katholikentag nach Mannheim eingeladen worden. Viele zeitlose Botschaften birgt das Stück im Sinne des Heiligen Franziskus, die aber durchaus nicht nur Christen erreichen sollen. „Franziskus hat alles vorweggenommen, was unser modernes Denken an Weitherzigkeit und an Mitgefühl in sich birgt: die Liebe zur Natur, die Liebe zu den Tieren, den Sinn für soziale Verpflichtung, den Blick für die geistigen Gefahren des Wohlstandes und selbst des Besitzes“, schrieb schon 1923 der britische Buchautor und Journalist Sir Gilbert Keith Chesterton. Ausgehend von diesen so aktuellen Themen hat Autorin Isolde Lommatzsch den dramatischen Text für ein breites Publikum verfasst und mit ihrem Team umgesetzt. Die fünf Szenen, dargestellt von Schauspieler Jörg Simmat, führen durch das Leben des Heiligen, zeigen sein Ringen um Reformen ohne jedoch missionieren zu wollen. Die überzeugenden Interpretationen der Lieder von Rio Reiser, Ton Steine Scherben sowie eigener Titel verdeutlichen dabei die Gedanken und Gefühle des Heiligen. Der neu vertonte eingängige „Sonnengesang“ fungiert hierbei als musikalisches Bindeglied zu den Rocksongs und zieht sich wie ein roter Faden durch das Stück. Auf die Frage, was der Heilige Franz mit Rio Reiser zu tun hat, antwortet der Leitsatz im Programmheft: Beide sind Idealisten, beide sind Rebellen, beide sind Visionäre. „Immer im Wechsel ineinandergreifend sind Spiel und Musik. Nach dem Stück bleibt einem ein umfassendes Bild des Heiligen im Kopf. Und die eine oder andere Melodie von Rio Reiser hat sich einen Platz im Herzen gesucht und dort festgesetzt.“ (Mitteldeutsche Zeitung, 2011)